Zurück – und es war super!

Wuppertaler sind regenerfahren – aber dass ein plötzlich einsetzender stürmischer Schauer plötzlich Jubel und Begeisterung hervorruft? Dazu müssen nur 23 Seglerinnen und Segler ein paar Tage bei Starkwind und Böen bis 8 Bft durch die „Dänische Südsee“ preschen und plötzlich für etliche Stunden in einer diesigen Schwachwindzone dümpeln: die heranfegenden neuen schwarzen Wolken brachten Action, Geschwindigkeit und Spaß zurück.
Trotz der vermutlich kältesten Junitage seit Menschengedenken ging es nach zehn Monaten Vorfreude und Planungen Mitte Juni endlich mit dem Topsegelschoner „Banjaard“ los, auf dem wir übrigens schon vor Jahren unsere erste „Männersegeltour“ erlebten. Von Eckernförde bzw. Kiel segelten wir nun über Fåborg, das märchenhafte Ærøskøbing und den Museumshafen Kappeln bis zurück nach Kiel. Spätestens im zweiten Hafen hatten alle beim lokalen Bootsausrüster ihre winddichte Kleidung zusammen und nach einem gemeinsamen Frühstück an Bord und einer kurzen Andacht ging es bestens gelaunt jeden Tag auf eine neue, sich erst über den Routenverlauf hinweg entwickelnde Strecke. Die ersten beiden Tage waren für die weniger Segelerfahrenen doch eine Herausforderung, sich auf die ungewohnte Situation einzustellen, die aber mit der Unterstützung aller Teilnehmer und des souveränen Schiffsführers gemeinsamen gemeistert wurde.
Von allen sehr geschätzt wurde die zwar bunt gemischte, aber doch gut harmonierende Zusammensetzung aller Teilnehmer, die aus Wuppertal, Göttingen, Bremen und Kiel stammten – man konnte nach Herzenslust gemeinsam lernen und anpacken, einfach in einer ruhigen Ecke in der würzigen Seeluft chillen oder angeregte Gespräche pflegen. Nicht zuletzt stellten viele Seglerinnen und Segler hinterher fest: Wir haben lange nicht mehr so viel gelacht! Sogar das erste WM-Spiel mit deutscher Beteiligung konnte in einer schnell ausfindig gemachten dänischen Kneipe verfolgt und gefeiert werden.
Eine Umstellung war dann am Ende der Tour eher wieder die Gewöhnung an das Landleben. Solltet Ihr uns also etwas wackelig-unbeholfen über Land staksen sehen, liegt es daran, dass allen richtige „Seebeine“ wuchsen – wir kommen einfach noch nicht wieder mit dem Landleben klar …

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